Wenn das mit dem Abnehmen doch nur so einfach wäre! Doch was bedeutet eigentlich “abnehmen”? Ist es der Tunnelblick auf den Zeiger, bzw. die digitale Anzeige der Massenmessung des eigenen Körpers? Ist es die schlichte Reduktion von Körperfett? Oder ist es gar der subjektive Blick in den Spiegel, mit dem man zufrieden sein will? Wie so oft im Leben liegt auch hier der Teufel im Detail begraben, denn: Es gibt etliche Beispiele, in welchen Probanten (nicht nur männliche!) ihre Ernährung verbessert, die sportlichen Aktivitäten intensiviert und ihr optisches Erscheinungsbild optimiert haben, obwohl sich auf der Waage “nichts getan hat”.
Grund 1: Lassen Sie sich von den Medien nicht trügen
Gerade in Verbindung mit Krafttraining oder anderen sportlichen Aktivitäten, die die Muskulatur fördern, wird deutlich, wie trügerisch der reine Fokus die Waage ist. Auch wenn die Analyse des Gewichts in den Massenmedien pausenlos propragiert wird (“5Kg in nur 2 Wochen”, usw.), ist dies wohl vielmehr dem skrupellosen Kommerz damit verknüpfter Produktabsätze verbunden, als wissenschaftlich fundierte körperliche Veränderungen. Haben sich die wehrten Ersteller dieser funkelnden und glitzernden Werbebotschaften schon einmal gefragt, was – vorausgesetzt man tut es – man denn überhaupt abnimmt? Fett? Wassereinlagerungen? Vielleicht sogar Muskelmasse? Nein, verkauft wird der stupid runtergebrochene Wert der Masse des eigenen Körpers. Doch was will der abnehmende eigentlich erreichen? Gehen Sie mal in sich und stellen sie sich diese Frage. Stimmt Sie eine Gewichtsabnahme von 5Kg glücklich, wenn sich ihr optisches Erscheinungsbild verschlechtert hat? Oder würden nicht lieber sogar eine Gewichtszunahme von 5kg in Kauf nehmen, wenn ihre Haut Straffer, ihre Muskeln definierter und ihr Gesamterscheinungsbild athletischer herüberkommen würde..?
Grund 2: Relativ ist nicht nur die Zeit, sondern auch das Gewicht
Sicherlich kennen Sie die Floskel “Muskeln wiegen mehr als Fett”. Dies ist tatsächlich so! Tippen Sie mal in Google “1 Pfund Muskeln 1 Pfund Fett” ein und sie werden schockiert sein! Die Muskeln nehmen nur einen Bruchteil der räumlichen Ausdehnung des Fettes ein! Und wir sind uns einig: Muskeln sehen dabei besser aus als fett.
Dieser Umstand relativiert alle Berechnungen, Vorschriften, Weissheiten, … , die sich lediglich auf die Faktoren Körpergröße und / oder Gewicht beziehen. Beispiel: Bei meiner Musterung wurde ich bei einer Körpergröße von 185cm und einem Gewicht von 91kg mit einem BMI von knapp 27 als “übergewichtig” klassifiziert. Ich treibe jeden Tag Sport, gehe regelmäßig ins Fitnessstudio, Freunde bewundern meine Bauchmuskeln und auch Bekannte sagen “an mir sei kein Gramm Fett”. Macht DAS Sinn? Wohl eher kaum…
Grund 3: Schwankungen auf der Waage sind völlig normal
Mehr als die Hälfte ihres Körpers besteht aus Wasser. Kennen Sie das Gefühl, wenn sie nach einer durchzechten Partynacht aufwachen und sich völlig ausgetrocknet (dehydriert) fühlen? Stellen Sie sich dann mal auf die Waage! Sporadische 2-3kg weniger oder mehrsind keine Seltenheit. Und das ist normal. Und auch gut so. Glauben Sie mir eins. Sie haben in dieser Nacht sicherlich weder 2-3 Kg Muskelmasse verloren, noch die selbe menge Fett abgebaut. Ziehen Sie keine Rückschlüsse, versuchen Sie nicht den Umstand zu erläutern, sondern warten Sie einfach 1-2 tage, denn dann hat sich der Wasserhaushalt wieder normalisiert.
Grund 4: Jeder Mensch ist anders
Dichte der Knochen, Zusammensetzung des Wasserhaushaltes, genetische Veranlagungen bezüglich der Muskulatur, … Diese Liste gottgegebener Faktoren ließe sich um beliebig viele Aspekte erweitern, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Akzeptieren Sie Ihre Rolle als Individuum und entziehen Sie sich dem Wettstreit um Kg-Zahlen. Sie selbst müssen mit sich und ihrem Erscheinungsbild zufrieden sein, der Rest ist zweitrangig!
Grund 5: Vermeiden Sie den unnötigen Stress
Lassen Sie die Waage nicht zum Barometer Ihrer Laune werden. Die Waage sagt rein gar nichts über das aus, wie Sie sich fühlen. Lebensqualität, Zufriedenheit, das sind Faktoren, um die es sich zu bemühen gilt. Also: Nicht verrückt machen lassen, sondern das “eigene Ding durchziehen”.